Wie schreibe ich ein Anschreiben das überzeugt
Ein professionelles Anschreiben ist weit mehr als nur ein Begleitdokument zum Lebenslauf. Es ist Ihre persönliche Brücke zum Unternehmen. Hier geht es darum, die nackten Fakten aus Ihrem Werdegang mit Leben zu füllen und Ihre Motivation in eine packende, kurze Geschichte zu verwandeln, die neugierig macht.
Warum Ihr Anschreiben heute den Unterschied macht
In einer Welt voller One-Click-Bewerbungen und automatisierter Screening-Prozesse fragen sich viele: Braucht man das überhaupt noch? Die Antwort ist ein klares Ja, aber seine Rolle hat sich dramatisch verändert. Es ist keine steife Formalität mehr, sondern Ihre größte Chance, Persönlichkeit zu zeigen und eine echte Verbindung aufzubauen.
Stellen Sie es sich so vor: Ihr Lebenslauf listet auf, was Sie können und wo Sie waren. Ein starkes Anschreiben erklärt, warum genau diese Fähigkeiten jetzt für dieses eine Unternehmen relevant sind. Hier zeigen Sie, dass Sie nicht nur einen Job suchen, sondern genau diesen Job wollen – und verstanden haben, worum es geht.
Mehr als nur eine Formsache
Personaler haben wenig Zeit und scannen Unterlagen oft nur wenige Sekunden. Ein generisches 08/15-Anschreiben, das man so an zehn andere Firmen schicken könnte, fliegt sofort raus. Ein Anschreiben, das hingegen spürbar für genau diese Stelle verfasst wurde, signalisiert etwas ganz anderes: Engagement und echte Auseinandersetzung.
Dieser Aufwand bleibt nicht unbemerkt. Auch wenn sich die Bewerbungswelt wandelt, hat das Anschreiben in Deutschland immer noch einen hohen Stellenwert. Aktuelle Zahlen zeigen, dass rund 60 % der Bewerber ganz bewusst ein Anschreiben mitschicken. Spannend dabei: 48 % passen dieses gezielt an, während nur 13 % es beifügen, weil es explizit gefordert wird. Wer mehr über die aktuellen Bewerbungstrends erfahren möchte, findet hier spannende Einblicke.
Ein gutes Anschreiben beantwortet die eine, entscheidende Frage im Kopf jedes Personalers: „Warum genau Sie und warum genau wir?“ Es macht aus einer reinen Auflistung von Qualifikationen ein überzeugendes Angebot, ein konkretes Problem für das Unternehmen zu lösen.
Ihre Chance, eine persönliche Verbindung herzustellen
Während der Lebenslauf oft zuerst von einer Software (ATS) gescannt wird, ist das Anschreiben für den Menschen dahinter gedacht. Hier können Sie die Geschichte erzählen, die zwischen den Zeilen Ihres tabellarischen Lebenslaufs steckt.
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Motivation greifbar machen: Was fasziniert Sie wirklich an der Firmenkultur, den Produkten oder der Mission? Hier können Sie es zeigen.
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Soft Skills mit Leben füllen: Statt nur „teamfähig“ aufzulisten, beschreiben Sie in einem Satz, wie Sie durch Ihre Art ein Projekt zum Erfolg geführt haben.
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Brüche im Lebenslauf erklären: Ein Quereinstieg oder eine berufliche Lücke? Hier können Sie das positiv und nach vorne gerichtet einordnen.
Letztendlich ist das Anschreiben Ihre Bühne. Hier beweisen Sie, dass Sie nicht nur fachlich die Kriterien erfüllen, sondern auch als Mensch ins Team passen. Genau das ist es, was Ihre Bewerbung aus der Masse herausstechen lässt und die Tür zum Vorstellungsgespräch aufstößt.
So bauen Sie Ihr Anschreiben strategisch auf
Ein richtig gutes Anschreiben ist kein Zufallsprodukt. Es folgt einer klaren, bewährten Dramaturgie, die den Personaler logisch von Ihrem Interesse über Ihre Qualifikation bis hin zu einer klaren Handlungsaufforderung führt. Betrachten Sie diese Struktur als Ihr Fundament, auf dem Sie Ihre gesamte Argumentation aufbauen.
Stellen Sie sich das Ganze wie ein gutes Verkaufsgespräch vor: Sie stellen sich vor, wecken sofort Interesse, liefern schlagkräftige Argumente und beenden das Gespräch mit einem klaren nächsten Schritt. Jeder Abschnitt erfüllt eine bestimmte Aufgabe und leitet nahtlos zum nächsten über.
Genau dieser logische Aufbau sorgt dafür, dass Ihr Gegenüber alle wichtigen Informationen schnell findet und sofort den roten Faden in Ihrer Bewerbung erkennt.
Die formalen Bausteine: Der erste Eindruck zählt
Bevor wir uns dem Inhalt widmen, klären wir kurz die formalen Spielregeln. Diese Elemente bilden den professionellen Rahmen, der einfach sitzen muss.
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Ihr Briefkopf: Hier gehören Ihr Name, Ihre vollständige Adresse, Telefonnummer und E-Mail rein. Ein Link zu Ihrem LinkedIn- oder Xing-Profil ist hier ebenfalls gut platziert.
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Empfängeradresse: Die komplette Anschrift des Unternehmens. Versuchen Sie unbedingt, hier den Namen Ihres direkten Ansprechpartners zu nennen.
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Datum: Rechtsbündig und immer aktuell.
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Betreffzeile: Kurz, prägnant und informativ. Nennen Sie die exakte Stellenbezeichnung und – falls vorhanden – die Kennziffer. Zum Beispiel: „Bewerbung als Marketing Manager, Kennziffer 12345“.
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Anrede: So persönlich wie möglich! Ein „Sehr geehrte Damen und Herren“ ist wirklich nur die allerletzte Notlösung.
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Unterschrift: Digital reicht eine eingescannte Unterschrift, auf Papier natürlich handschriftlich.
Ein kleiner Tipp aus der Praxis: Nehmen Sie sich die fünf Minuten Zeit, um den richtigen Ansprechpartner zu recherchieren. Das ist ein winziger Aufwand mit enormer Wirkung. Es zeigt sofort, dass Sie sich Mühe gegeben haben und die Bewerbung ernst meinen – ein einfacher, aber effektiver Weg, um aus der Masse herauszustechen.
Der rote Faden in drei Akten: Einleitung, Hauptteil, Schluss
Der eigentliche Text Ihres Anschreibens folgt einer klassischen Dreiteilung. Jeder dieser Abschnitte hat eine ganz bestimmte strategische Aufgabe, um den Leser Schritt für Schritt für Sie zu gewinnen.
1. Die Einleitung: Der Haken, der sitzen muss
Die ersten Sätze entscheiden alles. Vergessen Sie abgedroschene Phrasen wie „Hiermit bewerbe ich mich für…“. Seien Sie mutig, starten Sie direkt und selbstbewusst. Zeigen Sie vom ersten Wort an, dass Sie nicht nur die Stelle, sondern auch das Unternehmen verstanden haben.
Ein starker Einstieg könnte sich auf ein aktuelles Projekt des Unternehmens beziehen, an ein Gespräch auf einer Fachmesse anknüpfen oder eine besonders knifflige Anforderung aus der Stellenanzeige aufgreifen. Ihr einziges Ziel: Neugier wecken und den Personaler dazu bringen, weiterlesen zu wollen.
2. Der Hauptteil: Hier liefern Sie Beweise
Das ist das Herzstück, Ihr Beweisstück. Hier untermauern Sie mit zwei bis drei prägnanten Beispielen, warum genau Sie die richtige Person für diesen Job sind. Verknüpfen Sie Ihre stärksten Skills und größten Erfolge direkt mit den in der Anzeige geforderten Kompetenzen. Behaupten Sie nicht nur, dass Sie etwas können – beweisen Sie es.
Ein klassischer Fehler ist es, den Lebenslauf einfach in Prosa nachzuerzählen. Das ist langweilig und überflüssig. Der Hauptteil sollte sich stattdessen die Rosinen aus Ihrem Werdegang picken und sie in den Kontext der neuen Stelle setzen. Erzählen Sie die Geschichte hinter den Fakten.
Nutzen Sie diesen Platz, um glasklar zu machen, welchen konkreten Mehrwert Sie dem Unternehmen bringen. Wie genau können Sie helfen, die Ziele der Abteilung oder der Firma zu erreichen? Das ist die Frage, die Sie hier beantworten müssen.
3. Der Schluss: Die klare Handlungsaufforderung
Der letzte Absatz rundet Ihr Anschreiben ab und gibt den Ball an den Personaler weiter. Er sollte folgende Punkte enthalten:
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Ihr frühestmöglicher Eintrittstermin.
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Ihre Gehaltsvorstellung, aber nur, wenn explizit danach gefragt wird.
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Einen unmissverständlichen Call-to-Action, in dem Sie Ihre Vorfreude auf ein persönliches Gespräch signalisieren.
Bleiben Sie bis zum Schluss selbstbewusst und positiv. Verbannen Sie den Konjunktiv („Ich würde mich freuen…“). Formulieren Sie aktiv und nach vorne gerichtet: „Ich freue mich auf die Gelegenheit, Sie in einem persönlichen Gespräch von meiner Motivation und meinen Ideen zu überzeugen.“ Ein professionelles „Mit freundlichen Grüßen“ setzt den Schlusspunkt.
Im Hauptteil Ihre Erfolgsgeschichte erzählen
Jetzt kommen wir zum Herzstück Ihres Anschreibens: dem Hauptteil. Hier geht es darum, Substanz zu liefern. Sie verwandeln bloße Behauptungen in handfeste Beweise und zeigen, dass Sie nicht nur die Anforderungen erfüllen, sondern dem Unternehmen einen echten Mehrwert bringen. Vergessen Sie das langweilige Herunterbeten von Aufgaben aus Ihrem Lebenslauf – hier erzählen Sie eine packende Geschichte über Ihre Erfolge.
Sehen Sie sich nicht nur als Bewerber, sondern als Problemlöser. Das Unternehmen hat eine Herausforderung, und Sie präsentieren mit Ihren bisherigen Erfolgen die perfekte Lösung. Statt also zu schreiben „Ich habe Erfahrung im Projektmanagement“, erzählen Sie, wie Sie ein Projekt zum Erfolg geführt haben. Das ist der kleine, aber feine Unterschied zwischen einer Behauptung und einem überzeugenden Beweis.

Von reinen Aufgaben zu messbaren Erfolgen
Der häufigste Fehler im Hauptteil? Eine schlichte Wiederholung des Lebenslaufs. Personaler wissen bereits, was Ihre Aufgaben waren. Was sie wirklich brennend interessiert, ist, was Sie daraus gemacht haben. Der Trick liegt darin, Ihre Leistungen greifbar und vor allem messbar zu machen.
Zahlen sind dabei Ihre besten Freunde. Sie sind universell verständlich und geben Ihren Aussagen sofortiges Gewicht.
Vorher (Fokus auf Aufgaben):
- „Ich war für die Social-Media-Kanäle verantwortlich.“
Nachher (Fokus auf Erfolge):
- „Durch eine von mir entwickelte Content-Strategie für Instagram und Facebook konnte ich die Follower-Zahl innerhalb von sechs Monaten organisch um 25 % steigern und die Engagement-Rate um 15 % erhöhen.“
Diese kleine Umformulierung ändert alles. Sie zeigen nicht nur, was Sie getan haben, sondern auch, welchen konkreten Nutzen Ihre Arbeit hatte.
Mit der STAR-Methode packend argumentieren
Eine geniale Methode, um Ihre Erfolge strukturiert und überzeugend zu präsentieren, ist die STAR-Methode. Sie hilft Ihnen, zu jedem relevanten Erfolg eine kurze, prägnante Geschichte zu formulieren. Die Buchstaben stehen für:
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Situation: Beschreiben Sie kurz den Ausgangspunkt oder die Herausforderung.
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Task: Was genau war Ihre Aufgabe oder Ihr Ziel in dieser Situation?
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Action: Welche konkreten Schritte haben Sie unternommen, um das Ziel zu erreichen?
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Result: Welches positive und idealerweise messbare Ergebnis haben Sie erzielt?
Diese Struktur zwingt Sie, auf den Punkt zu kommen und eine runde, verständliche Geschichte zu erzählen, die im Gedächtnis bleibt.
Die STAR-Methode ist mehr als eine Technik – sie ist ein Umdenken. Sie lernen, in Ergebnissen zu denken, nicht in reinen Tätigkeiten. Und genau diese Denkweise zeichnet erfolgreiche Mitarbeiter aus, nach denen Personaler suchen.
Die direkte Brücke zur Stellenanzeige schlagen
Ihr Hauptteil entfaltet seine volle Wirkung, wenn er eine direkte Antwort auf die Anforderungen der Stellenanzeige ist. Gehen Sie die Anzeige Punkt für Punkt durch und picken Sie sich die zwei bis drei wichtigsten Anforderungen heraus. Wählen Sie dann für jede dieser Anforderungen Ihren passendsten Erfolg aus und präsentieren Sie ihn knackig mit der STAR-Methode.
Dieser gezielte Ansatz signalisiert dem Unternehmen zwei wichtige Dinge:
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Sie haben die Anzeige wirklich sorgfältig gelesen und verstanden.
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Sie bringen exakt die Kompetenzen mit, die für diese Stelle entscheidend sind.
Stellen wir uns vor, die Anzeige verlangt explizit nach „Erfahrung in der Optimierung von Kundenprozessen“. So könnte Ihre Antwort aussehen:
Anforderung aus der Anzeige: Erfahrung in der Optimierung von Kundenprozessen
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(Situation) In meiner Position bei Firma XY lag die Bearbeitungszeit für Kundenanfragen bei über 48 Stunden, was die Kundenzufriedenheit spürbar sinken ließ.
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(Task) Meine Aufgabe war es, diesen Prozess zu durchleuchten und eine Lösung zu finden, um die Reaktionszeit drastisch zu verkürzen.
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(Action) Ich habe ein neues Ticket-System eingeführt, das Team darin geschult und klare Priorisierungsregeln für Anfragen aufgestellt.
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(Result) Innerhalb von nur drei Monaten konnten wir die durchschnittliche Bearbeitungszeit auf unter 12 Stunden senken, was die Kundenzufriedenheit laut internen Umfragen um 20 Prozentpunkte verbesserte.
Diese direkte Verknüpfung ist der stärkste Beweis für Ihre Eignung. Sie liefern eine maßgeschneiderte Lösung für die Probleme des Unternehmens.
Soft Skills mit Leben füllen
Begriffe wie „teamfähig“, „kommunikationsstark“ oder „problemlösungsorientiert“ sind leere Phrasen, wenn sie nicht durch konkrete Beispiele belegt werden. Statt diese Eigenschaften einfach nur aufzuzählen, beweisen Sie sie durch eine kurze, treffende Anekdote.
So lieber nicht: „Ich bin sehr teamfähig und kommunikationsstark.“
Viel besser so: „Als in einem kritischen Projekt unerwartet technische Probleme auftraten, organisierte ich sofort tägliche Stand-up-Meetings mit den Entwickler- und Marketingteams. Durch diesen transparenten Austausch konnten wir die Blockaden innerhalb von 48 Stunden lösen und das Projekt pünktlich abschließen.“
Dieser Ansatz demonstriert Ihre Team- und Kommunikationsfähigkeit, ohne die Worte selbst zu benutzen. Sie zeigen Ihre Kompetenz in Aktion – und das ist weitaus überzeugender.
Denken Sie daran: Der Hauptteil ist Ihre Bühne. Nutzen Sie sie, um nicht nur zu erzählen, was Sie können, sondern um zu zeigen, wer Sie sind und welchen Unterschied Sie machen können. Jede gut erzählte Erfolgsgeschichte bringt Sie dem Vorstellungsgespräch einen entscheidenden Schritt näher.
So machen Sie Ihr Anschreiben fit für den digitalen Türsteher
Haben Sie sich schon mal gefragt, was mit Ihrer Bewerbung passiert, nachdem Sie auf „Senden“ geklickt haben? Bevor ein Mensch sie zu Gesicht bekommt, landet sie heute oft bei einem digitalen Türsteher: dem Applicant Tracking System (ATS), oder auf Deutsch: Bewerbermanagementsystem. Nicht nur Konzerne, sondern auch immer mehr mittelständische Unternehmen setzen auf diese Software, um die Flut an Bewerbungen zu bewältigen.
Das Problem? Fällt Ihr Anschreiben bei diesem ersten, maschinellen Check durch, landet es direkt im digitalen Papierkorb. Es erreicht also niemals den Schreibtisch der Person, die Sie eigentlich überzeugen wollen.
Deshalb ist es absolut entscheidend zu verstehen, wie so ein System „tickt“. Ein ATS ist keine künstliche Intelligenz, die zwischen den Zeilen liest oder ein schickes Design zu schätzen weiß. Es ist eine Maschine, die stur nach Schlüsselwörtern, klaren Strukturen und Mustern sucht. Ihre Aufgabe ist es also, Ihr Anschreiben so zu gestalten, dass diese Software alle wichtigen Infos mühelos findet und positiv bewertet.
Lernen Sie, die Sprache der Maschine zu sprechen
Im Grunde tut ein ATS nur eines: Es gleicht Ihr Anschreiben und Ihren Lebenslauf mit den Anforderungen aus der Stellenanzeige ab. Genau hier liegt die größte Hürde für viele Bewerber. Ein Standardanschreiben, das Sie an zehn verschiedene Firmen schicken, hat hier so gut wie keine Chance.
Die gute Nachricht ist aber: Sie müssen dafür kein IT-Profi sein. Es geht vielmehr darum, strategisch vorzugehen und Ihr Dokument „maschinenlesbar“ zu machen. Der Schlüssel liegt in einer genauen Analyse der Stellenausschreibung – denn dort finden Sie alles, was Sie brauchen.
Werden Sie zum Keyword-Detektiv in der Stellenanzeige
Sehen Sie die Stellenanzeige als Ihren Spickzettel. Lesen Sie sie ganz genau durch und markieren Sie sich die entscheidenden Begriffe. Das sind die Schlüsselwörter, nach denen das ATS mit hoher Wahrscheinlichkeit suchen wird.
Worauf Sie besonders achten sollten:
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Hard Skills: Das sind ganz konkrete Fähigkeiten. Denken Sie an Software (z. B. SAP, Salesforce, Adobe Creative Suite), Programmiersprachen (Python, Java) oder spezielle Methoden (SCRUM, agiles Projektmanagement).
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Soft Skills: Welche persönlichen Eigenschaften werden verlangt? Oft sind das Begriffe wie „analytisches Denkvermögen“, „Kommunikationsstärke“ oder „Teamfähigkeit“.
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Fachbegriffe: Jede Branche hat ihren eigenen Jargon. Achten Sie auf spezifische Aufgaben oder Titel wie „SEO-Optimierung“, „Kundenakquise“ oder „Budgetverantwortung“.
Bauen Sie diese Begriffe ganz natürlich in Ihre Sätze ein – und zwar exakt so, wie sie in der Anzeige stehen. Viele Systeme sind nicht schlau genug, um Synonyme zu erkennen. Wenn also nach „Projektmanagement“ gesucht wird, schreiben Sie auch „Projektmanagement“ und nicht „Projektleitung“.
Applicant Tracking Systems haben die Spielregeln für Bewerbungen in Deutschland verändert. Eine aktuelle Erhebung zeigt, dass 39 % der Kandidaten ihren Lebenslauf für jede einzelne Stelle anpassen oder sogar komplett umschreiben. Das zeigt ganz deutlich: Das Bewusstsein für die Filterung nach Keywords ist da. Um diese erste Hürde zu nehmen, müssen die richtigen Begriffe aus der Stellenanzeige im Anschreiben und Lebenslauf auftauchen und die Formatierung muss sauber sein. Wenn Sie mehr darüber wissen wollen, finden Sie hier spannende Einblicke in die Trends bei der modernen Bewerbung.
Formatierungsfallen, die Sie unbedingt umgehen sollten
Ein kreatives, ausgefallenes Layout ist für das menschliche Auge vielleicht ein Hingucker – für ein ATS ist es oft nur ein unlesbares Hindernis. Die Software versucht, den Text einfach linear von oben nach unten zu lesen. Alles, was diesen Fluss stört, kann zu Fehlern führen und Ihre Bewerbung disqualifizieren.
Hier ist eine kurze Checkliste, was Sie tun und was Sie lassen sollten, damit Ihr Anschreiben von jeder Software korrekt gelesen wird.
Checkliste zur ATS-Optimierung
| Dos (Empfohlen) | Don’ts (Zu vermeiden) |
|---|---|
| Klassische Schriftarten wie Arial, Calibri oder Times New Roman nutzen. | Ausgefallene, verschnörkelte oder sehr dünne Schriftarten verwenden. |
| Ein einspaltiges, klares Layout beibehalten. | Layouts mit Spalten, Textfeldern oder Tabellen erstellen. |
| PDF als Dateiformat wählen (außer, es wird explizit etwas anderes gefordert). | Dateiformate wie .png, .jpeg oder .pages nutzen. |
| Kontaktdaten in den Haupttext des Dokuments schreiben. | Wichtige Infos wie Name oder Telefonnummer in Kopf- oder Fußzeilen packen. |
| Standard-Überschriften wie „Berufserfahrung“ oder „Ausbildung“ verwenden. | Kreative Überschriften oder Symbole anstelle von Text einsetzen. |
| Keywords aus der Stellenanzeige gezielt und wortwörtlich übernehmen. | Sich auf Synonyme verlassen oder die Anforderungen ignorieren. |
Denken Sie daran: Das Dateiformat ist ebenfalls entscheidend. Ein PDF ist fast immer die beste Wahl, denn es sorgt dafür, dass Ihre Formatierung überall gleich aussieht. Word-Dateien (.docx) funktionieren oft auch, können aber auf dem Computer des Empfängers anders dargestellt werden.
Wenn Sie diese technischen Spielregeln einhalten, geben Sie Ihrem sorgfältig formulierten Inhalt die Chance, die erste Hürde zu meistern. So stellen Sie sicher, dass Ihre Bewerbung am Ende auch wirklich die Aufmerksamkeit bekommt, die sie verdient – und zwar von einem Menschen.
Diese häufigen Fehler im Anschreiben sollten Sie unbedingt vermeiden
Okay, Sie haben Ihre Erfolgsgeschichte zu Papier gebracht und das Anschreiben fit für die Bewerber-Software gemacht.## Diese häufigen Fehler im Anschreiben sollten Sie unbedingt vermeiden
Okay, Sie haben Ihre Erfolgsgeschichte zu Papier gebracht und das Anschreiben fit für die Bewerber-Software gemacht. Jetzt kommt der letzte, aber vielleicht wichtigste Schritt: die finale Prüfung. Es wäre doch unglaublich ärgerlich, wenn ein kleiner Flüchtigkeitsfehler die ganze Mühe zunichtemacht, oder?
Die Wahrheit ist, die meisten Bewerber stolpern immer wieder über dieselben Fallstricke. Sehen Sie die folgenden Punkte als Ihre persönliche Checkliste, um Ihr Anschreiben auf Herz und Nieren zu prüfen. Perfektion liegt hier nicht nur im Detail, sondern vor allem im Vermeiden unnötiger Patzer.

Floskeln und Phrasen, bei denen Personaler abschalten
Stellen Sie sich vor, Sie lesen täglich Dutzende Bewerbungen. Sätze wie „Hiermit bewerbe ich mich“ oder „Mit großem Interesse habe ich Ihre Anzeige gelesen“ lösen dann nur noch ein Gähnen aus. Solche Standardformulierungen signalisieren vor allem eines: mangelnde Kreativität und wenig echtes Interesse.
Ihr Ziel muss es sein, vom ersten Wort an positiv aufzufallen. Schreiben Sie selbstbewusst, aktiv und zeigen Sie, dass Sie nicht irgendeinen Job, sondern genau diesen Job wollen.
Wie Sie diesen Fehler umschiffen:
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Starten Sie direkt mit Ihrem überzeugendsten Argument.
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Nehmen Sie Bezug auf eine aktuelle Pressemeldung oder ein Projekt des Unternehmens.
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Greifen Sie eine zentrale Herausforderung aus der Stellenanzeige auf und bieten Sie eine Lösung an.
Ein solcher Einstieg beweist Eigeninitiative und hebt Sie sofort von der Masse ab.
Rechtschreibung und Grammatik sind nicht verhandelbar
Das klingt banal, ich weiß. Trotzdem sind Tipp- und Grammatikfehler immer noch einer der häufigsten K.O.-Gründe für eine Bewerbung. Solche Patzer wirken schlampig und unprofessionell. Die simple Logik dahinter: Wenn jemand sich nicht die Zeit nimmt, sein wichtigstes Werbedokument zu prüfen, wie sorgfältig wird er dann erst im Job arbeiten?
Verlassen Sie sich dabei bitte niemals nur auf die automatische Rechtschreibprüfung. Die findet keine falsch gesetzten Kommas oder Wörter, die zwar richtig geschrieben, aber im Kontext völlig falsch sind.
Ein kleiner Tipp aus der Praxis, der Gold wert ist: Lassen Sie Ihr Anschreiben immer von mindestens einer anderen Person gegenlesen. Ein frisches Augenpaar entdeckt Fehler, die Sie selbst nach dem zehnten Mal Lesen einfach übersehen. Minimaler Aufwand, maximale Wirkung.
Den Lebenslauf nur nacherzählen
Ein weiterer Klassiker unter den Fehlern ist, den Lebenslauf einfach in ausformulierten Sätzen wiederzugeben. Das Anschreiben hat aber eine völlig andere strategische Aufgabe. Es soll nicht nur wiederholen, was Sie getan haben, sondern erklären, warum genau das für die neue Stelle relevant ist und welche konkreten Erfolge Sie damit erzielt haben.
Betrachten Sie Ihr Anschreiben als den Trailer zu Ihrem Lebenslauf. Es pickt sich die spannendsten Highlights heraus und setzt sie gekonnt in den Kontext der zukünftigen Aufgaben.
Zu allgemein und unpersönlich bleiben
Ein Anschreiben, das Sie ohne eine einzige Änderung an zehn verschiedene Firmen schicken könnten, ist im Grunde wertlos. Personaler merken sofort, ob Sie sich wirklich mit dem Unternehmen und der ausgeschriebenen Position auseinandergesetzt haben.
Achten Sie auf diese Warnsignale in Ihrem eigenen Text:
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Der Firmenname taucht nur im Briefkopf auf.
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Ihre Argumente sind so austauschbar, dass sie auf jeden Job passen.
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Es fehlt jeglicher Bezug zur Firmenkultur, zu Produkten oder aktuellen Projekten.
Investieren Sie die Zeit in eine kurze Recherche. Zeigen Sie, dass Sie verstanden haben, was das Unternehmen antreibt. Ein Satz wie „Besonders fasziniert hat mich Ihr kürzlich vorgestelltes Projekt zur CO₂-Reduzierung in der Logistik, da ich in diesem Bereich bereits erfolgreich Prozessoptimierungen umgesetzt habe, die …“ hebt Ihre Bewerbung auf ein ganz anderes Level.
Eine passive und unsichere Sprache verwenden
Ihre Wortwahl hat eine enorme Wirkung. Verbannen Sie den Konjunktiv und passive Formulierungen aus Ihrem Wortschatz. Wörter wie „könnte“, „würde“ oder „hätte“ schwächen jede Aussage und lassen Sie zögerlich und unsicher wirken.
Vergleichen Sie mal diese beiden Sätze:
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Passiv & unsicher: „Ich würde mich freuen, wenn Sie mich zu einem Gespräch einladen würden.“
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Aktiv & selbstbewusst: „Ich freue mich darauf, Sie in einem persönlichen Gespräch von meiner Motivation und meinen Fähigkeiten zu überzeugen.“
Der Unterschied ist gewaltig, oder? Formulieren Sie immer aktiv und positiv. Stehen Sie zu dem, was Sie können, und zeigen Sie, dass Sie überzeugt sind, die richtige Person für die Aufgabe zu sein. Diese selbstsichere Haltung überträgt sich direkt auf den Leser.
Anschreiben: Die häufigsten Fragen aus der Praxis
Auch wenn das Anschreiben fast fertig ist, tauchen oft im letzten Moment noch ein paar Unsicherheiten auf. Das ist ganz normal und geht fast jedem so. Damit Sie Ihre Bewerbung am Ende mit einem richtig guten Gefühl abschicken können, habe ich hier die Antworten auf die vier häufigsten Fragen gesammelt.
Wie lang darf ein Anschreiben sein?
Die wichtigste Regel zuerst: Eine DIN-A4-Seite ist die absolute Obergrenze. Mehr liest sich im Zweifel niemand durch. Personaler scannen Bewerbungen oft in Sekunden, deshalb ist es Ihre Aufgabe, auf den Punkt zu kommen.
Suchen Sie sich die drei oder vier stärksten Argumente heraus, die beweisen, warum genau Sie für diesen Job die richtige Person sind. Ein Anschreiben, das nur aus drei Sätzen besteht, wirkt schnell desinteressiert. Zwei oder mehr Seiten hingegen vermitteln den Eindruck, Sie könnten Wichtiges nicht von Unwichtigem trennen. Qualität schlägt hier immer Quantität.
Gehaltsvorstellung – muss das wirklich sein?
Hier ist die Antwort eindeutig: Ja, aber nur, wenn in der Stellenanzeige explizit danach gefragt wird. Diesen Punkt zu ignorieren, ist ein klassischer Fehler und signalisiert, dass Sie die Anzeige nicht richtig gelesen haben – für viele Personaler ein K.o.-Kriterium.
Informieren Sie sich vorher, was in der Branche und für diese Position üblich ist, um eine realistische Zahl nennen zu können. Sie können einen konkreten Betrag angeben oder eine kleine Spanne (z. B. „zwischen 52.000 € und 55.000 € Jahresbruttogehalt“). Am elegantesten platzieren Sie diese Info im letzten Absatz, kurz vor dem Gruß.
Ein kleiner Tipp aus der Praxis: Wenn Sie eine Spanne nennen, setzen Sie Ihr eigentliches Wunschgehalt eher ans untere Ende. Das zeigt Verhandlungsbereitschaft und wirkt psychologisch oft nahbarer als eine hohe, starre Forderung.
Wie erkläre ich Lücken im Lebenslauf?
Ganz einfach: im Anschreiben gar nicht. Das Anschreiben ist nicht der Ort für Rechtfertigungen oder lange Erklärungen. Es geht darum, den Blick nach vorne zu richten und zu zeigen, was Sie für die Zukunft in diesem Job mitbringen.
Konzentrieren Sie sich also voll und ganz auf Ihre Stärken und Ihre Motivation. Eine Lücke proaktiv anzusprechen, macht nur dann Sinn, wenn Sie die Zeit für etwas Positives und für die Stelle Relevantes genutzt haben. Zum Beispiel so: „Meine bewusste berufliche Auszeit habe ich für eine Weiterbildung im Cloud-Computing genutzt und diese erfolgreich zertifizieren lassen.“ Alles Weitere gehört, wenn überhaupt, ins Vorstellungsgespräch – und auch nur dann, wenn Sie direkt darauf angesprochen werden.
Welches Dateiformat ist das beste für die Bewerbung?
Bitte senden Sie Ihre Unterlagen immer als PDF. Das hat gleich mehrere unschlagbare Vorteile:
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Verlässliches Layout: Ihr Design sieht auf jedem Computer und jedem Smartphone genau so aus, wie Sie es erstellt haben.
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Professioneller Eindruck: Ein PDF kann vom Empfänger nicht versehentlich verändert werden, anders als ein Word-Dokument.
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Technische Kompatibilität: PDFs sind der universelle Standard und können von jeder Bewerber-Software (ATS) problemlos gelesen werden.
Am besten fassen Sie alles – Anschreiben, Lebenslauf und die wichtigsten Zeugnisse – in einer einzigen, übersichtlichen PDF-Datei zusammen. Geben Sie der Datei einen sinnvollen Namen, etwa „Bewerbung_Max_Mustermann_Marketing_Manager.pdf“. Das erleichtert dem Personaler die Arbeit und hinterlässt sofort einen organisierten Eindruck.
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